Clementinum, Prag

Das Clementinum ist ein Komplex von mehreren Gebäuden, der unter anderem drei Kirchen und eine Bibliothek mit kostbarer Innenarchitektur umfasst. Das ehemalige Jesuiten-Kollegium ist nach der Prager Burg  1  der zweitgrößte Gebäudekomplex der Stadt. Die einzelnen Bauten sind um fünf Höfe herum verteilt. Das Clementinum befindet sich zwischen dem Kreuzherrenplatz 62 und dem Marienplatz.

Haupteingang des Clementinum

Ein Blick vom Clementinum

Clementinum in einer Detailansicht

Um 1550 kam der Jesuitenorden in den Besitz einiger alter Gebäude und errichtete hier sein neues Zentrum. Der Gebäudekomplex wurde mit der Salvator Kirche, der Clemens Kirche, der Welschen Kapelle sowie mit Räumen für die Universität erweitert.

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1556 rief Kaiser Ferdinand I. den Jesuitenorden nach Prag. Der Orden übernahm das ehemalige Dominikanerkloster, das in den Hussiten-Kriegen zerstört worden war. Ihr Ziel war es, für die Gegenreformation zu kämpfen. Obwohl sie mehrmals aus Prag vertrieben wurden, konnten sich die Jesuiten schließlich doch behaupten. 1635 legten sie den Grundstein zum Clementinum. Den größten Teil für das kostspielige Projekt steuerte Kaiser Ferdinand III. bei.

Im Hof des Clementinums steht die Statue eines Prager Studenten. Diese soll an die Studenten, die im Jahr 1648 die Stadt gegen die Schweden verteidigt haben, erinnern.

Innerhalb des Clementinum

Ein Blick über den Komplex bei Nacht

Die Clemens Kirche von 1713 ist vor allem wegen ihrer acht Skulpturen sehenswert. Es handelt sich dabei um vier Kirchenväter und vier Evangelisten, die von Matthias Bernhard Braun gestaltet wurden. Sie gelten als Meilensteine der Prager Barockplastiken. Die Clemens Kirche wurde nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer erbaut.

Die Welsche Kapelle ist für ihren einzigartigen elliptischen Grundriss berühmt. Heute ist hier die Universitäts- und Staatsbibliothek untergebracht. In der prächtigen Spiegelkapelle von 1724 werden klassische Konzerte veranstaltet.

Sankt Salvatorkirche

Die dreischiffige Basilika der St. Salvator 121 Kirche war die erste Jesuitenkirche in Böhmen. Sie wurde von 1578 bis 1602 im Renaissancestil erbaut und erhielt Mitte des 17. Jahrhunderts den barocken Stuck- und Figurenschmuck dazu. Die Plastiken auf der Balustrade und am Giebel stammen von Johann Georg Bendl. Er brachte auch die Stuckdekoration im Inneren der Kirche an und schmückte die Beichtstühle mit den zwölf Aposteln.